Sportclub Fulenbach seit 1944 

, Nicolo Müller

SC Fulenbach - FC Wolfwil 3:4 (1:1)

Ein Derby zum Saisonauftakt das seinem Namen gerecht wurde!

Nach langen 301 Tagen ohne Ernstkampf durfte das Fulenbacher Zwöi zum Saisonauftakt den Nachbarn aus Wolfwil auf dem Bad begrüssen. So viel vorne weg: Viele Zuschauer, Emotionen, sommerliche Temperaturen, tolle Spielzüge und Tore – Das Derby bot alles was ein Fussballliebhaber sich wünscht und war für Zuschauer und Spieler nach der langen fussballfreien Zeit ein grandioser Start.

Die ersten 10 Minuten wurden von beiden Teams verhalten angegangen, wollte doch bei diesen heissen Temperaturen niemand einem Rückstand nachlaufen. Nach dieser Startphase fanden die Einheimischen nach und nach besser ins Spiel, die Gäste wurden früh attackiert und das schnelle Umschaltspiel nach Balleroberung führte zu ersten Torchancen. So war es der junge Zosso, der nach einer dieser Balleroberungen und einem perfekten Zuspiel von Rütimann alleine auf den Wolfwiler Keeper ziehen konnte. Die nötige Ruhe fehlte jedoch noch, so wurde diese erste Torchance vergeben. Kurze Zeit später antizipierte Bärlocher aufmerksam ein Zuspiel im Wolfwiler Aufbau, konnte seinem Gegenspieler den Ball abluchsen und war nach einem Doppelpass schon im Wolfwiler Strafraum. Seine Hereingabe konnte aber vom Schlussmann der Wölfe vor dem einschussbereiten Braam geklärt werden. In der 21. Minute wurde dann ebendieser Braam von Rütimann perfekt lanciert und zog mit viel Tempo in den Wolfwiler Strafraum. Mit einer technischen Finesse, liess er auch noch den letzten Abwehrspieler stehen und schlenzte danach den Ball ins weite Eck zur umjubelten Führung für die Einheimischen. Trinkpause.
Danach flachte das Spiel ein wenig ab, wobei keine der beiden Mannschaften zu zwingenden Torchancen kam. Zehn Minuten nach dem Führungstreffer kam Wolfwil zu einem Eckball, welcher perfekt getreten, die Stirn des freistehenden Routiniers Jeggli fand. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und setzte den Ball via Innenpfosten in die Maschen. Von diesem überraschenden Ausgleich konnte sich die Heimelf bis zur Pause nicht erholen, vielmehr war es Wolfwil, dass nun besser ins Spiel kam und noch vor der Pause wiederum durch einen Standard (direkt getretener Freistoss) einen Aluminiumtreffer verzeichnen konnte. Pausentee.

Wolfwil konnte den Schwung aus der Pause mitnehmen und trat zu Beginn der zweiten Hälfte dominanter auf, die Fulenbacher konnten sich in dieser Phase nur schwer aus der eigenen Spielfeldhälfte befreien. In der 49. Minute führte dieser Druck zu einem Ballgewinn nach Fehler im Fulenbacher Aufbauspiel. Schnell wurde die Wolfwiler Spitze angespielt, dieser wurde vom kräftigen Rütimann regelwidrig gestoppt. Es kam noch schlimmer, der gut pfeifende Schiedsrichter Rassa sah das Foul auf der Strafraumgrenze und zeigte somit auf den Punkt. Der Wolfwiler Captain Truffer sagte Danke und erhöhte souverän auf 1:2.
Nun stellte sich die Frage, ob die Fulenbacher in der Lage waren eine Reaktion zu zeigen und den Spielverlauf nochmals zu drehen. Die Antwort lautet ja. Keine 10 Minuten später, setzte sich Weber im 1:1 auf der rechten Seite durch und seine Flanke segelte durch den Strafraum perfekt auf den Fuss von Wyss, welcher nur noch einschieben musste. 2:2 Ausgleich. (Dem Tor haftet jedoch ein kleiner Makel an, da der Wolfwiler Torwart beim Flankenball vom Fulenbacher Mittelstürmer gestört wurde.)
Unser Zwöi war also wieder im Spiel. Keine fünf Minuten nach dem Ausgleichstreffer tanzte Braam wiederum durch die Wolfwiler Abwehr, sein erneuter Schlenzer fand dieses Mal aber nur den Weg an die Lattenunterkante. In der 68. Minute machte er es besser, spazierte durch den Wolfwiler Strafraum und versenkte die Kugel zum umjubelten Führungstreffer. 3:2.
Nun stellte sich die Frage, ob auch die Wolfwiler zu einer neuerlichen Reaktion fähig sind und auch hier muss die Frage (leider) mit ja beantwortet werden. Angeführt von Captain Truffer legten sie eine tolle Moral hin und ebendieser Truffer eroberte nur drei Minuten nach dem Fulenbacher Führungstreffer den Ball hinter der Mittellinie, spazierte durchs Fulenbacher Mittelfeld und konnte erst an der Strafraumgrenze gestoppt werden. Jeggli trat zum Freistoss an und setzte diesen an der Mauer vorbei ins lange Eck. 3:3 Ausgleich und es waren immer noch 20 Minuten zu spielen.
In der hektischen Schlussphase gingen die Angriffe hin und her, die Emotionen (auch von den Zuschauern) hoch (zu hoch?).  Jedenfalls merkte man, dass sich keiner mit einem Punkt zufriedengeben wollte. Wolfwil schien jedoch noch mehr Kräfte mobilisieren zu können, waren ihre Angriffe doch mit mehr Überzeugung durchgeführt. Eventuell sorgten auch die vielen Wechsel bei unserem Zwöi zu Verwirrung statt Entlastung. Jedenfalls war schon die 90. Minute angebrochen als Wolfwil sich noch einmal durchspielte und der Wolfwiler Stürmer alleine vor Künzli das Leder am Schlussmann vorbeischob. Beim Fulenbacher Anhang blieb der Atem stecken, doch Keiser konnte die Kugel noch vor der Linie wegspedieren. Während die Fulenbacher Elf Keiser bejubelte, formierten sich die Wolfwiler zum Eckball. Die Fulenbacher noch nicht ganz geordnet, konnten dem wiederum perfekt getretenen Eckball nur hinterherschauen und mussten zusehen wie Captain Truffer am zweiten Pfosten ganz frei zum Kopfball kam. Auch diese Einladung liess er sich nicht nehmen und köpfelte zum vielumjubelten Siegtreffer ein.

Fazit: Ein glücklicher, aber aufgrund der Willensleistung nicht gestohlener Derbysieg der Gäste. Unser Zwöi kann sich aber nicht viel zu Schulden kommen lassen, ausser dem Fakt, dass wir noch nicht über 90 Minuten die Kraft haben unser Spiel zu machen und natürlich der Punkt, dass wir 4 Standardgegentore erhalten haben. Daran werden wir arbeiten und nächste Woche mit vollem Elan nach Olten reisen.

Anbei der Link zu den Aufstellungen und der Spielfolge
https://www.sofv.ch/solothurner-fussballverband/vereine-sofv/verein-sofv.aspx/v-1826/tg-3592807/